DON ROSS

19.02.2006
Petri Kirche Mönkebude
Lübser Landstraße 31-1 in 17375 Mönkebude

Und hast du schon in Mönkebude gespielt?

Don Ross

Nordkurier vom 21.2.2006

mönkebude. Ein ziemlicher Fußmarsch war nötig, um den Eingang der Mönkebuder St.Petri-Kirche zu erreichen: Auto an Auto hatte eingeparkt, so dass angesichts der Blechkolonne zu befürchten war, dass es mit dem Platz im kleinen Gotteshaus knapp werden könnte. Pfarrer Rainer Schild sorgte jedoch mittels etlicher Klappstühle dafür, dass die Sitzgelegenheiten nicht ausgingen. Selbst die kleine Empore wurde erklommen. Alle wollten Don Ross erleben.
Ein Meistergitarrist aus Kanada war vom Bugewitzer Kulturverein Weitblick angekündigt. Am Vortag noch in der Neubrandenburger Konzertkirche, in der langen Nacht der Gitarren begleitet vom Philharmonischen Orchester, am Sonntag dann in Mönkebude fast solo. Der sympathische Don Ross erzählte in gutem Deutsch, wie es gekommen war, dass er den Weg ans Haff gefunden hat. „Du sagst, dass du in Tokio, Berlin, New York gespielt hast und dein Gegenüber fragt: Und in Mönkebude?“, erzählte er und lächelte dabei verschmitzt.
Und seine Gäste in Mönkebude erfuhren auch von einer Autofahrt im fernen Kanada. Im Radio hörte er eine Frau singen. Der Gesang gefiel dem Gitarristen, und er fragte beim Radiosender nach dem Namen der Interpretin. Brooke Miller habe gesungen, eine CD gebe es von ihr, mehr wisse man nicht. Ein Jahr später traf er zufällig diese Brooke Miller. Ein halbes Jahr (Juli 2005) später waren sie verheiratet. Nicht weil sie seine Frau ist, sondern weil sie gute Musik macht, wie er sagte, sorgte er dafür, dass seine Konzertgäste am Sonntagnachmittag Brooke Miller kennen lernen konnten. Das war eine gute Idee. Zu zartem Gitarrenspiel erklang eine Stimme, die viel Gefühl auszudrücken vermag. Dann jedoch war Don der Hauptdarsteller, der seine verschiedenen akustischen Gitarren auf spezielle Art erklingen lässt: in sauberen Einzeltönen, geschlagen, gezupft, geklopft – vielseitig. Ein grandioses Erlebnis in der Konzertregion Stettiner Haff.

Gabriele Heyden