Jean Pacalet

27.05.2004
Gasthaus "Zum Mühlengraben"
Dorfstraße 47 in 17398 Bugewitz

“Ein Gott auf dem Akkordeon”

Bugewitz (hb).
Nachdem er im vergangenen Jahr an der Seite von Barbara Thalheim das Publikum schon einmal begeisterte, war der französische Akkordeon-Virtuose Jean Pacalet nun auf Einladung des Kulturvereins Weitblick und der Evangelischen Kirchengemeinde mit einem Solokonzert in der Ueckermünder Kreuzkirche zu erleben. Der 1951 in den französischen Alpen geborene Musiker hat sich auch als Komponist einen Namen gemacht. In seine Kompositionen finden sich Einflüsse von Bach genauso, wie die des französischen Impressionismus. Sein Schaffen umfaßt Werke für Theater, Oper, Film und Konzertsaal. In Ueckermünde stellte Jean Pacalet überwiegend Kompositionen seiner letzten CD vor. Auf dieser verarbeitet er die verschiedenen Stationen seines Lebens, die Kindheit in der französischen Kolonie Kongo, das Studium am Moskauer Konservatorium, das Leben in Paris und seiner zweiten Heimat Berlin. ‘Irgendwo in Thüringen’ heißt die Bearbeitung eines Bachchorals in denen Jean Pacalet seine erste Tournee durch die neuen Länder widerspiegelt. In ‘Landschaft unter dem Meer’ gibt der Musiker seiner Faszination des Mittelmeeres Ausdruck. Und man muß gesehen haben, wie er dem scheinbar riesigen, nach seinem Entwurf gebauten, Konzert-Akkordeon das Rauschen der Wellen entlockt. In der atemlosen Stille des Raumes entfaltet sich ein Klang von solcher Intensität, daß es schier unmöglich scheint diese zu beschreiben.
Eine große Zeitung schrieb einmal Pacalet sei ein Gott auf dem Akkordeon und nur zu gern schließt man sich diesem Urteil an. Ein großartiger Abend zwischen Klassik und Moderne, der als Ereignis angekündigt war und unter dem brandendem Applaus des Publikums endete. Für den 6. Juni lädt der Kulturverein zu einer Lesung mit Louise Engel, das nächste Konzert gibt es am 25. Juni, dann werden gleich 13 Musiker die Bühne in Bugewitz bevölkern und den Saal zum Tanzen bringen.