Manfred Mauerenbrecher

ene in Bugewitz.

10.10.2003

Songpoet Manfred Maurenbrecher sorgt für langen Abend in Bugewitz
Bugewitz (hb). Mit Manfred Maurenbrecher hatte der Bugewitzer Kulturverein Weitblick “den” deutschen Songpoeten angekündigt, eine Aussage, der das zahlreiche Publikum im Gasthaus “Zum Mühlengraben” am Ende des fast dreistündigen Konzertes am Freitagabend gern zustimmte. Begonnen hat der Sänger den Abend jedoch nicht mit einem seiner zahlreichen eigenen Texte, sondern mit Randy Newmans ’Sail away’: Segelt fort/kommt mit mir. Und so nahm er die Zuhörer mit auf eine Reise durch sein neues Programm ’Gegengift’.
Wer ihn kennt, weiß, dass es ein festes Programm von Manfred Maurenbrecher solo am Klavier eigentlich nicht gibt. Immer wieder kommen unterwegs neue Lieder und Geschichten dazu, werden uralte überraschend zurückgeholt, wovon die Stapel der Liedtexte neben dem Klavier kündeten. Mit seinem rauen, intensiven Gesang sich selbst kraftvoll auf dem Klavier begleitend singt er über die Fallstricke des Lebens, über die unsinnige Medienlandschaft, in der junge Leute sich massenhaft casten oder in Container sperren lassen, um einmal im Leben berühmt zu sein.

Von Herzen gelacht
Und immer wieder singt er über kleine Momente des Glücks. Man muss diese Liebeserklärungen an Land und Leute vielleicht selbst miterlebt haben, dann weiß man, dass hier von Herzen gelacht wird, ohne dass ein Rundumschlag nötig wäre gegen alle, die grad’ nicht mit im Saal sind. Stattdessen eine wilde und heitere Bestandsaufnahme der wenigen starken Dinge. Dieser Sänger singt nicht nur Lieder. Er erzählt Geschichten, mal lustig, mal traurig und wehmütig immer, aber genau beobachtend.

In einem frühen Text heißt es: “Ich bin keiner zum Vergucken, keiner für ’nen kurzen Augenblick. Wer dir heut’ sagt, was er morgen seh’n wird, der kam gestern blind zurück.”

Und so wurde es ein langer Abend auf der wunderbar ausgeleuchteten Bühne in Bugewitz. Manfred Maurenbrecher fühlte sich sichtlich wohl zwischen seinen Textblättern, dem alten Klavier und einem extra restaurierten Scheinwerfer, der schon 1965 im Kulturhaus Naumburg leuchtete. Erst nach mehreren Zugaben wurde er von der Bühne gelassen, setzte sich zu den Leuten, trank ein Bier und lauschte den Geschichten, die Stoff boten für hoffentlich noch viele schöne neue Lieder dieses wahren Songpoeten. Am 25. Oktober um 20 Uhr spielt mit “Veranda” eine der spannendsten Formationen der Berliner Akustiksz