Mckinley Black & Ian Melrose

18.02.2005

Mckinley Black begeistert Konzert-Besucher in Bugewitz

Bugewitz (md). Nachher ist man immer schlauer. Und nach einem Konzert versteht man die Vorankündigungen auch immer viel besser. Wenn man nicht genau weiß, was ein Singer/Songwriter ist, weil es ja geradezu verboten, weil irreführend ist, das ins Deutsche zu übersetzen.
Oder was es bedeutet, wenn einer von Dirk Zöllner und Dirk Michaelis gut gefunden wird. Oder wie es klingt, wenn jemand von Rock, Folk, Blues, Swing und Country beeinflusst wird. Tja, und dann hört und sieht man Mckinley Black, wie zum Beispiel am Freitagabend in Bugewitz, und kann einfach nur schreiben: Sie ist großartig. Punkt. Es ist nicht notwendig, zu schreiben: Und dann hat sie das gesagt und dies gespielt, und dass sie Schlager mag und das auch gern erzählt, und dass am Ende alle zusammen ein Lied gesungen haben. Mckinley Black ist großartig. Und alle haben das gemerkt.
Mckinley Black hat eine Stimme und ein Gitarrenspiel voller Druck und Dynamik. Ihre Musik ist Folk, und der kommt aus der Seele. Sie muss nicht nur eine gute Musikerin, sondern auch ein ziemlich netter Mensch sein, wenn sich jemand wie Ian Melrose nicht zu schade dafür ist, einfach nur daneben zu stehen, um etwas Atmosphäre zu tupfen. Das dann aber mit Format, wie es sich für einen schottisch-keltisch-angejazzten Meistergitarristen, der schon lange in Berlin wohnt, gehört. Nicht zu vergessen Pam Bethge, bescheiden, aber wirkungsvoll im Hintergrund. Dazu ein guter Sound. So hat man das gern. Alles zusammen ein filigranes Kraftpaket, wie man es selten trifft zwischen Musikhochschule und Garage. Wenn man diese Musik sehen könnte, dann sähe sie aus wie ein kleiner Hurrican, der blühenden Orangenhain durchschreitet.
Denen, die nicht dabei waren, könnte man vielleicht schreiben, Mckinley Black klänge manchmal ein bisschen wie Carla Torgerson von den Walkabouts. Das wäre aber ungezogen und nicht angemessen. Was man aber schreiben muss, ist: Hi Folks, ihr habt etwas verpasst!