Pension Volkmann

26.03.2004
Gasthaus "Zum Mühlengraben"
Dorfstraße 47 in 17398 Bugewitz

“Pension Volkmann” immer noch bissig und nachdenklich

Musiker-Duo macht Station in Bugewitz – Publikum ist begeistert
Von unserem Redaktionsmitglied
Veronika Müller (Nordkurier)

Bugewitz. “Pension Volkmann” auf Welttournee – das wollten sich die Fans des legendären Musikerduos nicht entgehen lassen. Und so war am Freitagabend der Saal des Gasthauses “Zum Mühlengraben” in Bugewitz wieder einmal bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle waren gespannt, was die seit 20 Jahren erfolgreichen Musiker nach ihrer kurzen “Auszeit” zu bieten hatten. Sie wurden nicht enttäuscht: “Pension Volkmann” hat nichts an musikalischer und auch textlicher Kraft verloren. Gewohnt gekonnt und virtuos “zauberten” sie auf Gitarren, Mandoline und Mundharmonika – besonders beeindruckend das Gitarren-Solo mit Blues- und Flamenco-Impressionen von Reinhard Buchholz nach der Pause.
Szenenapplaus und Bravo-rufe waren mehr als gerechtfertigt. “Schade, dass sie nicht mehr davon im Gepäck haben”, so ein begeisterter Zuschauer nach dem Konzert.
Aber auch so war “Pension Volkmann” jeden Eintritt-Cent wert. Immer wieder schafften es die beiden Vollblutmusiker, die so gar nicht in eine spezielle Schublade passen wollen, für knisternde Stille im Saal zu sorgen. Andächtig, sich nur zu oft selbst wiedererkennend, lauschte das Publikum alten Songs wie “Satt zu essen”, “Sonntagmorgen” und “Der Boxer” oder neueren wie “Gestrandet” und “Nix Neues”.

Drei Zugaben

Beißender Spott, Hohn, Sarkasmus, aber auch pure Lebensfreude – das sind die Zutaten, aus denen Sänger Peter Butschke und Reinhard Buchholz ihre stets aktuellen Songs brauen. Sie wollen zum Nachdenken anregen und sie wollen provozieren. So singen sie in “Uniform aus” über all die vielen uniformierten, angepassten Zivilisten, die doch so cool sein wollen. In “Lieb dich selbst” halten sie jenen den Spiegel vor, die immer nur um die Anerkennung anderer buhlen und sich damit selbst verletzen. Unnachahmlich auch Peter Butschke als “Chlochard”. Der Sänger versteht es überhaupt wie kaum ein anderer, für jeden Song in eine andere Rolle zu schlüpfen, seine Stimme ganz nach Bedarf zu variiren – jauchzen, schnurren, schreien, krächsen – alles inklusive.
Dass dieser Abend Publikum wie Musikern gleichermaßen Freude bereitet hat, zeigt, dass erst nach drei Zugaben Schluss war. Angesichts dessen muss einem nicht um den Erfolg der “Welttournee” bange sein.